
Historie
Wilhelm und Gustav Ernstmeier übernehmen eine Blaufärberei in Herford und stellen Kappleinen für die Verpackung von Tuchen her.
1867
Die Brüder Wilhelm und Gustav Ernstmeier übernehmen die Blaufärberei Budde & Münter. Der Betrieb wird als Appreturanstalt eingerichtet und die Blaufärberei und –druckerei angeschlossen. Man beginnt mit der Herstellung von Kappleinen, das die Tuchindustrie als Verpackungsmaterial verwendet.
Der erste Auftrag für die Ausrüstung von Schmirgelleinen wird ausgeführt.
1872
Gebäude der übernommenen Blaufärberei: Die Brüder erhalten einen Auftrag für ein einseitig schwer appretiertes Gewebe, bei dem es sich – wie sich erst viel später herausstellt - um Schmirgelleinen handelt, dem Vorgänger der heutigen Schleifmittelträger.


Neubau der Fabrik am heutigen Standort
1882
Die Brüder trennen sich und Gustav Ernstmeier baut eine eigene Fabrik an der Mindener Straße. Der Umsatz steigt kontinuierlich; ausschlaggebend hierfür ist die Produktion von Schmirgelleinen. Neue Maschinen werden angeschafft.



Erweiterung der Fabrikanlagen
1907
Die große Produktionsausweitung, die mit der Aufnahme von Mehlbeuteln und anderen Shirtings einsetzt, macht eine neuerliche Erweiterung der Anlagen erforderlich. Es entstehen weitere An- und Neubauten, u. a. ein Rohwarenlager, ein neues Kesselhaus und eine eigene Tischlerei.



Der Unternehmensgründer stirbt, die nächste Generation übernimmt
1913
Nach dem Tod von Gustav Ernstmeier übernehmen zunächst seine Witwe und sein Sohn Gustav Ernstmeier jr. die Firma. Ihm werden allerdings nur wenige Jahre in Verantwortung bleiben, denn er teilt das Schicksal mit vielen jungen deutschen Männern im ersten Weltkrieg.

Carl Ernstmeier übernimmt die Führung der Firma mit 24 Jahren
1918
Als Gustav Ernstmeier jr. im ersten Weltkrieg fällt, übernimmt 1918 der jüngere Sohn Carl als alleiniger Inhaber das Unternehmen. Die Firma hat mittlerweile 23 Mitarbeiter.



Herstellung von Bucheinbandstoffen
1925
Aus einem Mattleinen werden weiße und farbige Büchertuche hergestellt. Das hohe Maß an Entwicklungsarbeit für die Produktion von Kaliko, einem appretierten Baumwollgewebe für Bucheinbände, wird 1926 schließlich mit Erfolg gekrönt. 1927 ist das Jahr mit dem bisher höchsten Umsatz, maßgeblich beeinflusst durch Einbandstoffe.


Anfänge der Kunstlederfabrikation (Nitrokunstleder)
1930
In den folgenden Jahren werden drei neue Kunstledermaschinen aufgestellt. Die Einband- und Kunstlederherstellung steigt stark an. Es wird umgebaut und erweitert, Neubauten entstehen.



Die Kriegsjahre von 1939-1945
1939
Das Unternehmen übersteht die Kriegsjahre mehr schlecht als recht. Trotz der mangelhaften Versorgung mit Spinnereiwaren kann das Unternehmen ein Kontingent an Sterbewäsche freibekommen und hält sich damit und mit der Ausrüstung von Stoffen für Tarnnetze und Schneehemden mühsam über Wasser.
Trotzdem muss zum Kriegsende der Betrieb für mehrere Monate stillgelegt werden.
Glücklicherweise wird es von Bombentreffern verschont.
Ende 1945 kann der Betrieb begrenzt wieder aufgenommen werden.



Die nächste Generation übernimmt: Carl-Gustav Ernstmeier
1948
Nach 40 Jahren Verantwortung beginnt sich Carl Ernstmeier in die zweite Reihe zurückzuziehen und sein erstgeborener Sohn Carl Gustav Ernstmeier übernimmt die Verantwortung.



Entwicklung von PVC-Kunstleder. Der Deutsche Reisepass kommt.
1950
Es gelingt, ein höchst strapazierfähiges und außerordentlich dauerhaftes Kunstleder herzustellen. Aufgrund der großen Nachfrage werden weitere Maschinen aufgestellt und Laboreinrichtungen angeschafft. Der Markenname ERA entsteht.
Der deutsche Reisepass (damals noch grün) in Ernstmeier-Kunstleder wird in den 50er Jahren eingeführt.
Die Firma geht 1954 nach dem Tod von Carl Ernstmeier auf dessen Witwe und seinen Sohn Carl-Gustav über.



Produktstart Faltenbalgmaterial
1960
Spezielle textile Träger werden so ausgerüstet, dass sie höchster Beanspruchung standhalten und so Maschinen und ihre Bediener dauerhaft und sicher schützen.



Gründung einer weiteren Produktionsstätte in Stolzenau
1964
Da ein Ausbau der Fabrik am Stammsitz in Herford nicht möglich ist, wird ein Werk in Stolzenau errichtet. Die Kapazitäten erweitern sich dadurch deutlich. Era entwickelt sich zum erfolgreichen Zulieferer für die Automobilindustrie (Laderaumabdeckungen, Kunstleder für Automobilsitze sowie Schaumfolien für PKW-Innenräume). Der Deutsche Pavillion auf der Expo 1967 in Montreal erhält ein Dach aus Era-Material.



Mit Dieter Ernstmeier übernimmt die nächste Generation der Familie das Unternehmen
1968
35 Jahre lang stand das Unternehmen unter der Führung von Carl-Gustav Ernstmeier. Jetzt übernimmt Dieter Ernstmeier und wird die kommenden 30 Jahre die Geschicke der Firma lenken. Sein Bruder Peter Ernstmeier begleitet das Unternehmen als Mitgesellschafter und Beirat aus der Ferne.

Inhaber von 1968 bis 2002

Trennung der Werke Herford und Stolzenau
1986
Die beiden Werke werden in zwei unabhängige Unternehmen getrennt. Das Werk in Herford wird weiter unter dem Namen Gustav Ernstmeier geführt, das in Stolzenau heißt jetzt era Beschichtung.


Größtes Investitionsprogramm der Firmengeschichte. Der Markenname ERATEX wird kreiert.
2000
Das Programm umfasst den Neubau einer Halle für Logistik und Produktion, ein Versandlager und eine neue Abluftreinigung. Der Maschinenpark wird erweitert. Die Investitionen betragen fast 25 Mio. DM. Speziell die Produktionskapazitäten von Schleifmittelträgern werden deutlich erweitert.



Gründung der Dieter-Ernstmeier-Stiftung
2002
Dieter Ernstmeier, letzter geschäftsführender Gesellschafter des Familienunternehmens, stirbt. Er war von 1968 bis zu seinem Tod Geschäftsführer. Noch zu seinen Lebzeiten hat er die Übertragung seiner Firmenanteile an eine Stiftung vorbereitet. Die Stiftung unterstützt und fördert kulturelle, soziale und kirchliche Projekte. U.a. die in Herford ansässige Nordwestdeutsche Philharmonie, die diakonische Einrichtung Wittekindshof, kirchliche Orgelmusik. Peter Ernstmeier bleibt zweiter Gesellschafter.


Inbetriebnahme einer neuen Anlage für lösemittelhaltige Beschichtungen
2009
Das Produktsortiment wird erweitert. Der Bedarf an breiteren Faltenbalg- und Bautextilien ist gestiegen; Breiten bis 250 cm sind jetzt möglich.



Entwicklung einer neuen Generation Schleifmittelträger für Fächerschleifscheiben (Flap Discs)
2012
Der Markt verlangt nach einem leistungsfähigen Werkzeug für den High-End-Bereich. Gefordert sind hohe Aggressivität und lange Standzeiten. Eigenschaften, die insbesondere durch den textilen Träger mitbestimmt werden.
Die traditionsreiche Sparte Bucheinbandstoffe wird aufgegeben.



Verkauf der era Beschichtung GmbH
2013
Die Ernstmeier-Gruppe verkauft die Geschäfte der Tochter Era-Beschichtungen GmbH & Co. KG an einen strategischen Investor. Ab jetzt sind die Mitarbeiter in Stolzenau Teil der Hornschuch Gruppe. Der Standort Herford ist von nun an der einzige Produktionsstandort.

Gründung der Peter Ernstmeier Stiftung
2014
Peter Ernstmeier († 2013), Bruder des 2002 verstorbenen Dieter Ernstmeier, gibt seine Firmenanteile ebenfalls in eine gemeinnützige Stiftung. Gesellschafter des Unternehmens sind jetzt die Peter Ernstmeier Stiftung und die Dieter-Ernstmeier-Stiftung.
Auf dem Bild zu sehen sind Dieter Ernstmeier (links) und Peter Ernstmeier.

Neue Generation von Bogen- und Bändermaterialien wird vorgestellt
2015
Um die sehr wettbewerbsintensiven Schleifmittelanwendungen mit sehr ökonomischen Produkten zu bedienen werden neue Produktkonzepte vorgestellt. Erstmals liegen den Schleifmittelträgern auch bisher nicht gebräuchliche Gewebekonstruktionen zugrunde.


150. Firmenjubiläum
2017
Anlässlich des Firmenjubiläums wird das Kommitment zum Schleifmittelgeschäft auch äußerlich sichtbar durch die Erweiterung des Unternehmenslogos vollzogen.


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